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Verdoppelung der Seefrachtraten

Verdoppelung der Seefrachtraten  um bis zu 150 %

Januar 2024

18 Reedereien meiden derzeit das Rote Meer, weil dort Attacken der Huthi-Rebellen zu befürchten sind.

Der Umweg über Südafrika ist langwierig. Das macht sich inzwischen auch bei den Frachtraten bemerkbar.

Wegen der Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer leiten nach Angaben der Vereinten Nationen 18 Reedereien ihre Schiffe um und lassen sie stattdessen Afrika umrunden. Die Umleitung der Schiffe über Südafrika bedeute eine Verlängerung der Fahrtzeit um zehn Tage und "negative Auswirkungen auf den Handel und steigende Frachtraten", sagte der Chef der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO), Arsenio Dominguez. Das Technologieunternehmen project44 für Lieferkettenmanagement sprach sogar von einer Verlängerung von sieben bis 20 Tagen.

Wie die internationale Frachtbuchungsplattform Freightos meldet, haben sich die Frachtraten in dieser Woche auf über 4000 Dollar pro Container mehr als verdoppelt. Zwischen Asien und dem Mittelmeerraum stiegen sie demnach auf 5175 Dollar. Einige große Reedereien kündigten für Mitte des Monats Raten von über 6000 Dollar für Mittelmeersendungen an. Zuschläge von 500 Dollar bis zu 2700 Dollar pro Container könnten die Gesamtpreise weiter in die Höhe treiben, erklärte Freightos.

Der ägyptische Suezkanal verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer und ist der schnellste Weg, um Treibstoff, Lebensmittel und Konsumgüter aus Asien und dem Nahen Osten nach Europa zu transportieren. Etwa ein Drittel der weltweiten Containerfracht, darunter Elektronik, Medikamente, Möbel und Maschinenteile, wird über diese Route verschifft.


Im Jemen haben sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen mit der radikal-islamischen Hamas im Gazastreifen solidarisch erklärt und wiederholt Schiffe vor der von ihnen kontrollierten Küste mit Drohnen und Raketen attackiert. Maersk, Hapag-Lloyd und andere Reedereien haben angekündigt, deshalb das Rote Meer zu meiden. Bis Mittwoch wurden daher bereits mehr als 180 Schiffe um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung umgeleitet. Obwohl die Raten in die Höhe geschnellt sind, liegen sie immer noch weit unter den pandemiebedingten Rekordwerten von 14.000 Dollar pro Container für Lieferungen von Asien nach Nordeuropa und in den Mittelmeerraum.

Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA Mitte Dezember die Bildung einer internationalen Militärkoalition bekannt. Dieser gehören nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums inzwischen mehr als 20 Staaten an. Deutschland zählt bislang nicht dazu, erwägt nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums jedoch seinen Beitritt.


Die französische Reederei CMA CGM hebt angesichts der Angriffe von Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer ihre Frachtraten für den Containertransport von Asien in den Mittelmeerraum um 100 Prozent an. Der Transport für einen 40-Fuß-Container zwischen Asien und dem westlichen Mittelmeer koste ab dem 15. Januar 6000 Dollar, nach bislang 3000 Dollar, teilte die Gruppe mit. Die Preise ins östliche Mittelmeer, in die Adria, das Schwarze Meer und nach Syrien wurden ebenfalls drastisch angehoben. Details dazu wollte ein Sprecher aber nicht nennen.


Manche Reedereien meiden mit einigen ihrer Schiffe seit den Angriffen auf Frachter im Roten Meer den Suezkanal. Sie leiten die Schiffe über das Kap der Guten Hoffnung an der Spitze Südafrikas um. Der Weg ist deutlich weiter als der durch den Suezkanal, was auch zu höheren Treibstoff- und Personalkosten führt. Für die Fahrt durch das Rote Meer wiederum haben sich die Versicherungskosten erhöht.

Nach einem Angriff auf einen ihrer Frachter am Wochenende teilte die dänische Groß-Reederei Maersk mit, sie setze die Transporte durch das Rote Meer bis auf Weiteres aus. Wo es für die Kunden sinnvoll sei, würden Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet. Maersk folgt damit dem deutschen Konkurrenten Hapag-Lloyd, der seine Transporte ebenfalls weiter um den afrikanischen Kontinent leitet.


Deutschlands größte Container-Reederei hatte zuvor erklärt, wegen der unsicheren Lage im Roten Meer das Seegebiet im Nahen Osten weiter zu meiden. "Wir beobachten die Situation täglich sehr genau, werden unsere Schiffe aber bis zum 9. Januar umleiten".

Die Aktien der betreffenden Konzerne sind seit den Angriffen in der Erwartung gestiegen, dass längere Routen zu höheren Frachtraten führen werden. Allein am heutigen Dienstag stiegen die Papiere von Hapag-Lloyd um weitere rund fünf Prozent auf 143 Euro. Binnen drei Wochen summiert sich der Kursaufschlag damit auf rund 40 Prozent. Zu den Angriffen im Roten Meer kommt es seit einigen Wochen, nachdem sich die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen mit der radikal-islamischen Hamas solidarisch erklärten.



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